Medienberichte

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EISHOCKEY   21.02.2006 Bernerzeitung   


Eishockey 21.02.2006 
 
Kantersieg und Platz sieben
 
Si. Ende gut, einiges gut: Die Schweizer Frauen-Nati der Frauen deklassierte im letzten Platzierungsspiel Italien 11:0 (4:0, 6:0, 1:0) und schliesst so das Olympiaturnier im 7. und vorletzten Rang ab.
 
Es schien, als würden sich die Schweizerinnen für alles revanchieren wollen, was vorher schief gelaufen war. Gegen die bedauernswerten Gastgeberinnen veranstalteten sie ein munteres Scheibenschiessen, in dem sich fünf Spielerinnen als Doppeltorschützinnen profilierten: Daniela Diaz, Jeanette Marty, Stefanie Marty, Kathrin Lehmann und Laura Ruhnke. «Die ganze Blockade, die sich über die Spiele aufgebaut hatte, war weg, als wir einige Tore geschossen hatten», sagte der erleichterte Headcoach René Kammerer nach dem Schützenfest gegen die zur C- Weltgruppe gehörenden «Azzurre.» Die Olympia-Mission endete damit so, wie der Italien-Aufenthalt vor genau zwei Wochen begonnen hatte, nämlich mit einem Zu-Null-Sieg gegen Italien. Doch zwischen dem 4:0-Testspielsieg in Torre Pellice und dem finalen Schützenfest lagen viele Enttäuschungen.
Der Frauenfinal war eine einseitige Angelegenheit. Kanada gelang durch ein 4:1 gegen Schweden die Titelverteidigung. Vor dem Schlussdrittel stellte sich beim Stande von 4:0 nur noch eine Frage: Würde Kanada im fünften Spiel das Torkonto auf 50 schrauben? Die Antwort lautete «Nein», den Schwedinnen gelang der Ehrentreffer. Die USA gewann nach dem Halbfinal-Out als kleines Trostpflaster Bronze.

EISHOCKEY   20.02.2006 Zeit 15:23 Bernerzeitung   

Kantersieg der Schweizerinnen zum Abschluss

Ende gut, vieles gut: Die Schweizer Eishockey-Nati der Frauen deklassierte im letzten Platzierungsspiel Italien 11:0 (4:0, 6:0, 1:0) und schliesst so das Olympiaturnier im 7. und vorletzten Rang ab.
Hockey-Frauen freuen sich über zweiten Sieg / Keystone
 

Es schien, als würden sich die Schweizerinnen für alles revanchieren zu wollen, was vorher schief gelaufen war. Gegen die bedauernswerten Gastgeberinnen veranstalteten sie ein munteres Scheibenschiessen, in dem sich fünf Spielerinnen als Doppeltorschützinnen profilierten: Daniela Diaz, Jeanette Marty, Stefanie Marty, Kathrin Lehmann und Laura Ruhnke.


Enttäuschung - auch bei den Lysserinnen   www.bielertagblatt.ch    18.02.2006
 
Nach der Olympiaqualifikation 2004 in letzter Sekunde und dem Aufstieg in die A-Gruppe 2005 hätte Turin 2006 ein weiterer Höhepunkt werden sollen. Doch die Schweizer Frauen verfehlen ihre Zielsetzung.
 
Beat Moning, Turin
 
Die Schweizer Eishockey-Frauen erlebten gestern einen bitteren Rückschlag auf ihrem Weg an die Weltspitze. Nach der 2:6-Niederlage gegen Russland spielen die Schweizerinnen am Montag um den zweitletzten Platz. «Wir haben unser Ziel verfehlt und sind entsprechend bitter enttäuscht», erklärte Tina Schumacher kurz nach Spielschluss. Den entscheidenden Doppelschlag im zweiten Drittel innert 65 Sekunden war für die Lysserin «eine Folge der mangelnden Konzentration. Danach sind wir praktisch eingebrochen und am Ende fehlt die Kraft.»
 
Auf Ersatzbank verbannt
 
Die fehlte auch, da Trainer René Kammerer die Kräfte konzentrierte. Mit Folgen auch für Tina Schumacher, die im zweiten und dritten Drittel nur noch zu je drei Einsätzen gekommen war. Gar nicht mehr gespielt hat im letzten Abschnitt Captain Ramona Fuhrer, die beim 0:1 die Russin nicht halten und beim 1:2 die Gegnerin am Passen nicht hindern konnte. Immerhin stand sie beim 1:1 auf dem Eis. «Ja, das ist im Teamsport so. Wenn es nicht läuft, muss man über die Klinge springen. Aber ich fühlte mich schon den ganzen Tag nicht besonders gut. Das war dann halt die Folge davon.»
Von einem völlig verpatzten Olympiaauftritt wollen die beiden Seeländerinnen nicht sprechen. «Wir haben uns viel vorgenommen und sind ansprechend gestartet. Ich denke, wir sind trotz allem bereit gewesen», glaubt Tina Schumacher. Bestätigt aber, dass möglicherweise der knappe 1:2-Misserfolg gegen Deutschland (als Schumacher das einzige Tor schoss und Fuhrer beim zweiten Gegentreffer auf der Strafbank sass) die Moral etwas gebrochen habe. Als grösstes Manko bezeichnet Schumacher die mangelnde Chancenauswertung.
 
Über die Bücher gehen
 
«Wir wollen erhobenen Hauptes aus diesem Turnier», blickt Ramona Fuhrer voraus und hofft, dass das Team doch noch zu einem Erfolgserlebnis kommen wird. «Platz sieben entspricht unserer Klassierung, mehr wäre sicher Zugabe gewesen, da Deutschland und Russland meiner Meinung nach trotz Vorteilen in unserer Reichweite liegen.»
Ob 7. oder 8. Platz, die Schweiz wird über die Bücher gehen müssen. «Realität ist, dass bei uns das Fraueneishockey keinen guten Stellenwert hat, dass die Teams spätabends trainieren müssen und wir wenig Geld und Zeit haben, Zusammenzüge zu organisieren, um uns als Team und individuell weiterzuentwickeln. Das muss sich ändern, wollen wir uns weiter der Weltspitze nähern», spricht Trainer Kammerer deutliche Worte.
 
Karrierenende?
 
Ob Tina Schumacher und Ramona Fuhrer ihre lange Karriere fortsetzen werden, zumindest bis zu den gross angekündigten Weltmeisterschaften im nächsten Jahr im Eishockeyland Kanada, ist offen. Schumacher: «Der Aufwand ist enorm und ich weiss wahrlich nicht, ob ich dies noch einmal alles auf mich nehmen will.» Fuhrer: «Ich bin noch in der Weiterbildung und auch für mich ist es sehr aufwändig geworden. Aber vielleicht packt es mich im Sommer wieder.»

 
Info: Captain Ramona Fuhrer über die Olympia-Enttäuschung, Entwicklung im Fraueneishockey und persönliche Zukunft im Olympia-Audio-Blog des «Bieler Tagblatt» über www.bielertagblatt.ch


Ramona Fuhrer denkt über den Rücktritt nach.

Als Amateurinnen gegen die Profis chancenlos        Freitag, 17.02.2006
 

Eishockey Prisca Mosimann hofft noch immer auf Exploit in Turin

 

 

 

 

 

 

aus dem Weg räumen Die Schweizer Eishockey-Frauen wollen endlich einen Gegner in die Knie zwingen, so wie hier Prisca Mosimann (links) ihre Gegenspielerin. julie jacobson/key

Noch ohne Punkt stehen die Schweizer Eishockey-Frauen beim olympischen Turnier da. Doch die Langenthaler Verteidigerin Prisca Mosimann hofft noch immer auf einen Exploit. «Als einziges Amateur-Team neben Italien haben wir gegen die Profis einen schweren Stand», hat sie festgestellt.

walter ryser

0:6 gegen die USA, 0:4 gegen Finnland und 1:2 gegen Deutschland, so lauten die negativen Resultate der Schweizer Eishockey-Frauen beim olympischen Turnier in Turin. Die beiden ersten Niederlagen waren bereits vorgängig programmiert, doch gegen Deutschland wollten die Schweizerinnen mit einem Sieg für Aufsehen und eine optimale Ausgangslage für die zweite Turnierhälfte sorgen. Doch daraus wurde nichts. «Die Enttäuschung ist gross, vor allem deshalb, weil wir spürten, dass mehr möglich gewesen wäre», erzählt Prisca Mosimann, Verteidigerin im Schweizer Frauen-Team, die gegen Deutschland ihr 150. Länderspiel bestritt.

Viel zu wenig aufs Tor geschossen

Die 31-jährige Langenthalerin kennt die Gründe für das Versagen. «Wir haben gegen die Deutschen viel zu wenig aufs Tor geschossen und nicht genügend Druck entwickelt», bemängelt die Spielerin des Damenhockeyklubs Langenthal. In der Tat: Wer in drei Spielen nur ein Tor erzielt, dessen Probleme liegen eindeutig im Offensivbereich. «Wir haben noch nie viele Tore geschossen, maximal sind es in einem Spiel deren drei», blickt Prisca Mosimann auf ihre Nationalmannschafts-Karriere zurück.

Doch dieses Manko lässt sich laut Mosimann nicht so einfach beheben. «Hier in Turin haben wir feststellen müssen, dass man mit einem reinen Amateur-Team an einem solchen Turnier praktisch chancenlos ist.» Neben den Schweizerinnen verfügt lediglich noch Italien über eine Equipe mit vorwiegend Amateur-Spielerinnen. «Selbst die Deutschen haben zwölf Spielerinnen im Team, die bei der Bundeswehr angestellt sind und damit Eishockey professionell betreiben», erwähnt die Langenthalerin.

Mehr Entschlossenheit im Angriff

Eine ähnliche Entwicklung in der Schweiz dürfte noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Doch so lange kann Prisca Mosimann nicht mehr warten, sie möchte sofort eine Kurskorrektur im Schweizer Frauen-Eishockey bewirken. «Wir haben nach wie vor die Chance, unser angestrebtes Ziel, einen Rang unter den besten sechs Teams, zu erreichen», macht sie klar, dass der erhoffte Aufschwung noch in Turin stattfinden kann.

Aber auch die Verteidigerin weiss, dass dafür endlich Tore und ein Sieg heute gegen Russland (13.00 Uhr) erforderlich sind. Die ersten drei Spiele haben gemäss Mosimann gezeigt, dass die Schweizerinnen nicht in der Lage sind, das Spiel zu bestimmen. «Deshalb werden wir uns auf das Zerstören des gegnerischen Spiels beschränken und in erster Linie auf Kontergelegenheiten spekulieren.» Und sollten sich dann solche ergeben, müsse man endlich die Scheibe vermehrt aufs Tor bringen, fordert sie mehr Entschlossenheit im Angriff. Der Sieger dieser Partie bestreitet ab-schliessend die Partie um die Ränge fünf und sechs, der Verlierer kämpft um die beiden letzten Plätze (7./8.) in diesem Turnier.


Thurgauer Zeitung vom Freitag, 17. Februar 2006, Ressort Sport
© Thurgauer Zeitung

 

Kammerer hofft endlich auf Treffer
«Wir können unser Ziel noch immer erreichen!» René Kammerer, Trainer der Eishockeyanerinnen, meint: «Die heutige Chance, dass wir die Russinnen schlagen, steht 50:50.»
 
amanda salamina
 
Eishockey - Das Schweizer Frauenteam trifft heute am siebten Olympia-tag auf Russland. Beide Mannschaften müssten dieses Spiel gewinnen, um die Chancen auf den 5. Platz zu wahren. Trotz der Siegesgewissheit des Favoriten, will Headcoach René Kammerer so positiv wie möglich ins Spiel gehen. Obwohl Kammerer sein Team in der Partie als klarer Aussenseiter sieht, glaubt er dennoch an eine Siegchance. «Wir müssen einfach spielen und die Scheibe laufen lassen, dann wäre ein Sieg nicht ausgeschlossen.» Wichtig sei die Chancenauswertung zu verbessern, welche in bisherigen Spielen ungenügend war.
 
«Die Spielerinnen waren verkrampft und hatten Probleme mit dem Druck fertig zu werden», so Kammerer. Olympia könne man nun mal nicht mit Tests wie etwa in Romanshorn vergleichen. Im heutigen Match will sich das Team vorerst passiv verhalten, die Russen spielen lassen und vor allem eben die wenigen sich bietenden Chancen unbedingt nutzen!
 
Männer im Stadion live mitverfolgt
 
Am spielfreien Mittwoch hatten die Eishockeyanerinnen die Möglichkeit, sich ihr eigenes Programm zusammenzustellen. «Dafür gab ich den Frauen frei», so der Uzwiler. Teils im Stadion, teils vor dem Fernseher verfolgte die Equipe gestern den Sieg ihrer männlichen Kollegen über Weltmeister Tschechien. Was möchte Kammerer bei Olympia unbedingt noch sehen? «Nach dem Russenspiel werde ich weiterschauen. Aber jetzt zählt vorerst nur der bevorstehende wichtige Match.»  Nachgefragt

 

 


Reisegruppe musste Schweizer Niederlage konstatieren!    www.dhclangenthal.ch     von 15.02.2006

Die Reisegruppe vom 14. ist kaum daheim – schon erhalten Sie den Newsletter von Torino 2006.

Die zweite Fahrt nach Turin hatte so seine Tücken. Die Fahrt von Thun bis vor die Tore von Turin verlief fahrplanmässig. Doch die vermeidlich schnellere Route über die Autobahntangente entpuppte sich als Labyrinth. Es dauere lange, zu lange bis wir uns dann schlussendlich zur Eishalle „Espositioni“ durchfragen konnten. Dennoch blieb Zeit in Turin für Espresso et Birra Moretti. Es ist halt so, dass das Olympische Komitee – einmal eine Anspielzeit angesagt – nicht mehr verschiebt (Auch wegen uns nicht)!

Die olympische Show  begann dann auch pünktlich um 18.00 Uhr. Ein Kräftemessen der Hockeygirls aus dem grossen Kanton und der Schweiz begann. Man kennt sich zum grössten Teil. Die beiden Teams trafen schon mehrmals aufeinander. Zudem spielen oder spielten einige Deutsche in der Schweiz.

Im ersten Drittel begannen die Schweizerinnen gut. Vieles sah gut aus, aber vor dem Tor, wie schon in den vorherigen Partien, waren sie einfach zu harmlos. Die Deutschen waren einige Male nahe am Führungstreffer dran. Wie es so ist im Eishockey, man wird dafür bestraft. So und nicht anderes ging es den Schweizerinnen, welche in der 29. Minute den ersten Treffer hinnehmen mussten. Tina Schumacher konnte noch ausgleichen, jedoch praktisch im Gegenzug machte Goalie Elsmore-Sautter einen von wenigen Fehlern – 2:1 für Deutschland.

Die Schweiz baute merklich ab. Einzelaktionen, wirre Zuspiele und unerklärliche Fehler schlichen sich ein. Es war nicht der Tag der Schweizerinnen, welche die Kraft und Spielintelligenz nicht hatten, den Match zu wenden.

Fazit nach 3 Spielen: Ein Tor ist einfach viiiiel zu wenig!

Im nächsten Spiel, am 17. Februar, treffen die Schweizerinnen nun auf Russland. Die siegreiche Mannschaft trifft dann auf den Sieger aus dem Spiel Deutschland – Italien. Es würde überraschen, wenn sich im zweiten Spiel nicht Deutschland durchsetzen würde. Die Schweiz kann Russland besiegen, so dass es am 20. Februar wiederum zur Paarung Deutschland – Schweiz kommen könnte.

Jedenfalls sind die nächsten zwei Spiele für die Schweizerinnen wichtig um zu zeigen, dass sie nicht zu unrecht nach Turin gefahren sind.

Hopp Schwiiiiz!!

Martina Steck, Prisca Mosimann und Nathalie Buser (Bild R.Steck)

www.dhclangenthal.ch


Dritte Niederlage für Schweizerinnen     www.bielertagblatt.ch  Mittwoch 15.02.2006
 
Die Schweizer Frauen-Nati hat auch das dritte Vorrundenspiel verloren. Gegen Deutschland unterlagen die Spielerinnen von René Kammerer leistungsgerecht 1:2 - Trotz einem Treffer der Lysserin Tina Schumacher.
 
Marco Keller, Turin
 
Nach einem guten Start in die Begegnung, dem nur der Torerfolg fehlte, mussten die Schweizerinnen das Diktat mehrheitlich den Deutschen überlassen. Immerhin gelang nach genau 149 Minuten der erste Turniertreffer. Diesen erzielte die Angreiferin des DHC Lyss, Tina Schumacher. Die Seeländerin traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich, indem sie einen Schuss von Mitspielerin Julia Marty erfolgreich in das Gehäuse der Deutschen ablenken konnte.
 
Unnötige Strafe Fuhrers

Romana Fuhrer mit Martina Steck  (Bild R.Steck)
 

Nur 36 Sekunden nach dem Ausgleichstreffer der Schweizerinnen konnten die Deutschen Eishockeyanerinnen aber den erneuten Führungstreffer markieren, der gleichzeitig den Siegtreffer bedeuten sollte. Einmal mehr brachten sich die Schweizerinnen dabei selber um mögliche Früchte ihrer Arbeit. Mannschaftskapitän Ramona Fuhrer, die zweite Lysserin im schweizerischen Aufgebot, hatte sich 27 Sekunden nach dem Ausgleichstreffer ihrer Teamkollegin zu einem unnötigen Foul hinreissen lassen. In der Folge wiederfuhr der Torhüterin Patricia Elsmore-Sautter bei einem Distanzschuss ihr bislang erster Fehler im Turnierverlauf.
 
Grosser Frust
 
Die Niederlage gegen den Erzrivalen löste im Team der Eidegnossinnen grossen Frust aus. Kathrin Lehmann leistete sich wenige Sekunden vor Spielende einen hässlichen Stockschlag, der zurecht mit einer Fünfminuten-und Spieldauerstrafe geahndet wurde. Andere Spielerinnen verschanzten sich aufgrund der grossen Enttäuschung lange in der Garderobe.
Die Schweizerinnen haben nun zwei Tage Zeit, sich für die verbleibenden zwei Partien wieder zu sammeln. Gegen Russland haben sie Ende Dezember dreimal gespielt und dabei je einmal gewonnen, einmal unentschieden gespielt und einmal verloren. Es besteht also berechtigte Hoffnung auf den ersten Punktgewinn im Turnierverlauf. Im zweiten Klassierungsspiel trifft Deutschland auf Gastgeber Italien. Die Siegerinnen spielen anschliessend um Platz 5, die Verliererinnen um Platz 7

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Romana Fuhrer mit Martina Steck  (Bild R.Steck)


Frust wird immer grösser  Mittwoch, 15.02.2006

Eishockey Dritte Niederlage der Schweizerinnen im dritten Spiel

Das Schweizer Frauen-Nationalteam hat auch das dritte Vorrundenspiel verloren. Gegen Deutschland unter- lagen die Spielerinnen von René Kammerer 1:2. Im ersten Klassierungsspiel treffen sie auf Russland.

Marco Keller, Turin

Nach einem guten Beginn, dem nur der Torerfolg fehlte, mussten die Schweizerinnen das Diktat mehrheitlich den Deutschen überlassen. Immerhin gelang nach genau 149 Minuten der erste Turniertreffer, zum zwischenzeitlichen Ausgleich durch Tina Schumacher, die einen Schuss von Julia Marty erfolgreich ablenken konnte.

Nur 36 Sekunden später konnten die Deutschen aber den erneuten Führungs- und gleichzeitig Siegestreffer markieren. Einmal mehr brachten sich die Schweizerinnen dabei um mögliche Früchte ihrer Arbeit. Captain Ramona Fuhrer hatte sich 27 Sekunden nach dem Ausgleich zu einem blöden Foul hinreissen lassen, Patricia Elsmore-Sautter machte bei einem Distanzschuss ihren ersten Fehler des Turniers.

Die Niederlage gegen den Erzrivalen löste im Team grossen Frust aus. Kathrin Lehmann leistete sich wenige Sekunden vor Spielende einen hässlichen Stockschlag, der zurecht mit einer Fünfminuten- und Spieldauerstrafe geahndet wurde. Andere Spielerinnen verschanzten sich aufgrund der grossen Enttäuschung lange in der Garderobe.

Die Schweizerinnen haben nun zwei Tage Zeit, sich für die verbleibenden zwei Partien wieder zu sammeln. Gegen Russland haben sie Ende Dezember dreimal gespielt und dabei je einmal gewonnen, einmal unentschieden gespielt und einmal verloren. Im zweiten Klassierungsspiel trifft Deutschland auf Italien. Die Siegerinnen spielen anschliessend um Platz 5, die Verliererinnen um Platz 7.

Konsterniert Das Schweizer Frauen-Nationalteam wartet noch immer auf den ersten Sieg. ERIC RISBERG/keystone


Dritte Niederlage für Eisgenossinnen  Quelle: Blick vom 14. Februar 2006

14.02.2006 | 21:51:08

TURIN – Die Schweizr Frauen-Nati hat auch das dritte Vorrundenspiel verloren. Gegen Deutschland unterlagen die Spielerinnen von René Kammerer 1:2.

Nach einem guten Beginn, dem nur der Torerfolg fehlte, mussten die Schweizerinnen das Diktat mehrheitlich den Deutschen überlassen. Immerhin gelang nach genau 29 Minuten der erste Turniertreffer, zum zwischenzeitlichen Ausgleich durch Tina Schumacher, die einen Schuss von Julia Marty erfolgreich ablenken konnte.

Nur 36 Sekunden später konnten die Deutschen aber den erneuten Führungs- und gleichzeitig Siegestreffer bejubeln. Einmal mehr brachten sich die Schweizerinnen dabei um mögliche Früchte ihrer Arbeit. Captain Ramona Fuhrer hatte sich 27 Sekunden nach dem Ausgleich zu einem blöden Foul hinreissen lassen, Patricia Elsmore-Sautter machte bei einem Distanzschuss ihren bislang ersten Fehler des Turniers.

Die Niederlage gegen den Erzrivalen löste im Team grossen Frust aus. Kathrin Lehmann leistete sich wenige Sekunden vor Spielende einen hässlichen Stockschlag, der zurecht mit einer Fünfminuten- und Spieldauerstrafe geahndet wurde. Andere Spielerinnen verschanzten sich aufgrund der grossen Enttäuschung lange in der Garderobe.

Die Schweizerinnen haben nun zwei Tage Zeit, sich für die verbleibenden zwei Partien wieder zu sammeln. Gegen Russland haben sie Ende Dezember dreimal gespielt und dabei je einmal gewonnen, einmal unentschieden gespielt und einmal verloren. Im zweiten Klassierungsspiel trifft Deutschland auf Italien. Die Siegerinnen spielen anschliessend um Platz 5, die Verliererinnen um Platz 7.

Einen Schritt zu spät: Nikola Holmes kommt unbedrängt zum Schuss, Monica Leuenberger kann nur zuschauen.


FRAUENEISHOCKEY          Quelle: Bernerzeitung vom 14. Februar 2006

Rang 6 ist noch drin

 

Die Schweizer Eishockey-Frauen unterlagen Finnland mit 0:4. Heute wartet das deutsche Team.

 

Der Stil der Finninnen komme ihrem Spiel entgegen, kommentierte René Kammerer die Nomination von Florence Schelling. Der Coach der Frauen-Eishockey-Nati vertraute im zweiten Gruppenspiel nicht auf Patricia Elsmore-Sautter, sondern eben auf die erst 16-jährige Schelling.
 

Bis zur 40. Minute hielten die Schweizerinnen gegen die Nummer 3 der Welt mit. «Dann hatten wir ein paar Unkonzentriertheiten, die uns das Spiel kosteten», bilanzierte die Torhüterin der GCK Lions. Die Chancen blieben ungenutzt. Der Cheftrainer ist nach zwei Partien enttäuscht: «Wir stehen zwar etwa da, wo wir dies erwarten mussten. Aufgrund der Leistungen, die das Team bisher gezeigt hat, hätten wir aber mehr verdient
Heute wartet im letzten Gruppenspiel Deutschland. Auch die Deutschen blieben bislang ohne Punkt und Tor. Mit einem Sieg liegt für die Schweizerinnen der 6. Rang weiterhin drin.
Zu Saisonbeginn unterlag das Team von René Kammerer Deutschland in Romanshorn mit 0:2 und 1:2. Beim letzten Aufeinandertreffen Anfang Januar, in Ravensburg, siegten die Schweizerinnen indes 3:0. msk/si

Florence Schelling im Schweizer Tor zeigte eine tolle Leistung und stoppt hier Karoliina Rantamäki.


Schweizer Eis-Girls verloren auch gegen Finnland   Quelle: Blick vom 13. Februar 2006

13.02.2006 | 21:16:17                                   

TURIN – Wieder Chancen gehabt – und wieder verloren. Die Schweizer Hockey-Girls zahlten auch gegen Finnland beim 0:4 Lehrgeld.

Im Gegensatz zum Auftaktspiel gegen die USA (0:6) wäre diesmal für die Schweizerinnen ein Punktgewinn nicht unmöglich gewesen. Auf der Torhüter-Position spielte die 16-Jährige Florence Schelling ebenso untadelig wie zwei Tage zuvor Patricia Elsmore-Sautter.

Doch im Angriff versiebten ihre Teamkameradinnen die besten Torchancen fast im Multipack. Zu den grössten Sünderinnen zählten Angela Frautschi, Stefanie Marty, Laura Ruhnke und Daniela Diaz. Schlichtweg inexistent war zudem das Powerplay, selbst bei 5 gegen 3.

Wie schon im Startspiel erfolgte der resultatmässige Einbruch im Schlussabschnitt. Die Führung nach zwei Dritteln hatte noch der Weltnummer 3 geschmeichelt, mit drei Treffern zwischen der 46. und 53. Minute sorgten die «Suomi» dann für klare Verhältnisse.

«Es fehlt uns die Erfahrung, bei solch engem Spielstand dann auch geduldig weiterzuspielen», analysierte Headcoach René Kammerer das finale Nachlassen.

Am Dienstag bestreitet das Schweizer Team, das auch nach 120 Minuten noch auf den ersten Torerfolg wartet, das abschliessende Gruppenspiel gegen Deutschland. Mit einem Sieg könnte sich das Team in eine bessere Position für die Platzierungsspiele um die Ränge 5 bis 8 bringen.

                                       

Gut gespielt, aber die Tore schossen die Finninnen. Rachal Rochat mag dem gegnerischen Jubel nicht zusehen.

 

Die doppelten Zwillinge    Montag, 13.02.2006

Gemeinsamer widerstand Die Zwillinge Stefanie (rechts) und Julia Marty (unten) unterstützen Torhüterin Patricia Elsmore-Sautter. ALESSANDRO DELLA VALLE/keystone

Eishockey Erfreulicher Einstand der Schweizer Frauen – mit Nebenschauplätzen
 

Die 0:6-Niederlage gegen Weltmeister USA im allerers- ten olympischen Einsatz ist für das Schweizer Frauen-Eishockey eine Erfolgsmeldung.

Rainer Sommerhalder, turin

Stefanie Marty hatte vor dem Spiel gegen die USA keine Zeit, nervös zu werden. Sie war es schon seit zwei Wochen. Das Olympiadebüt der 17-Jährigen aus Nussbaumen bei Baden hing nämlich an einem seidenen Faden. «Es war zeitlich verdammt eng», sagte selbst Nationaltrainer René Kammerer.

Was war geschehen? Während einer Schnellkrafteinheit im Trainingslager riss bei der Stürmerin des EV Zug ein Aussenband am Fuss. Anstatt mit dem Team nach Turin zu fahren, therapierte die Kantischülerin zu Hause in der Schweiz. Und hoffte, und zitterte. Die Verletzung wurde gegen aussen geheim gehalten. Dass Marty letztlich gegen die USA auf dem Eis stand, war ein medizinisches Kunststück und eine enorme Willensleistung.

So kam es also zum olympischen Zwillings-Debüt der beiden Aargauerinnen, angefeuert von den Eltern Sepp Marty und Marie-Luce Nussbaumer, die sich kurzerhand in Turin eine Wohnung mieteten, um das zumindest familienhistorische Ereignis nicht zu verpassen.

Stefanie und Julia blieben nicht die einzigen Twins im Stadion. Da waren auch noch Barbara und Jenna, mit Nachnamen Bush. Die Präsidententöchter begleiteten Mutter Laura auf der Italien-Visite und wählten als Sightseeing-Destination aus dem reichhaltigen olympischen Programm ausgerechnet das Spiel gegen die Schweiz aus, wohlwissend dass sie diesen Wettkampfort PR-gerecht als Sieger verlassen würden. Die Bushs, mitten im Gewühl auf hundsgewöhnlichen Plastikschalen sitzend und abgeschirmt von einem Dutzend gut gebauter Secret-Service-Agenten, gerieten natürlich zur Attraktion in der mit gut 2000 Leuten gefüllten Eishalle. Und die Italiener kannten zum Leidwesen der amerikanischen Bodyguards keinerlei Berührungsängste gegenüber der First Lady. Nach dem x-ten Erinnerungsfoto mit Laura im Arm war es der amerikanischen Präsidentenfamilie, respektive primär deren Bewacher, dann doch zu viel. Noch bevor das letzte Tor gefallen war, verliess der prominente Tross den Tatort wieder.

Laura Bush stahl mit ihrem Auftritt der Schweizer Torfrau Patricia Elsmore-Sautter die Show. Mit 50 abgewehrten Schüssen bot die in den USA lebende Schaffhauserin eine Weltklasse-Leistung, welche den Schweizer Coach zur gewagten Aussage veranlasste: «Wir haben die besten Torhüterinnen an diesem Turnier.»

Und die einzigen Zwillinge. Mit ihren 17 Jahren sind die Martys die jüngsten Feldspielerinnen im Schweizer Team. Trotzdem beantworteten sie die Fragen der Journalisten wie abgebrühte Profis. Nach der Mittelland Zeitung war die «Sports Illustrated» dran. «It is a dream to be here», diktierte Stefanie ins Mikrofon. «Wir wollen das Schweizer Frauen-Hockey in Turin so teuer wie möglich verkaufen», doppelte Julia nach.

Um letztlich doch noch dem emotionalen Abstecher in die Schwärmerei zu erliegen. Es sei einfach unglaublich, in so engem Kontakt mit all den Weltklasse-Sportlern im olympischen Dorf zu wohnen. «Und da ist für uns sogar alles gratis», strahlte Julia. Zumindest winkten die Martys nicht mitten im Spiel ihren Bekannten im Publikum. Sie wären nicht die Einzigen gewesen.


Olympia-Bummel   Donnerstag, 9.02.2006

prisca mosimann*, turin

 

Kontrollen zerren an den Nerven

 

Nun bin ich angekommen im Olympischen Dorf in Turin. Zum ersten Mal verbringe ich die Zeit während eines Turnieres in einem solchen Quartier. Seit gestern nimmt die Hektik zu, kommen fast stündlich weitere Sportler an. Aber noch habe ich keinen Weltstar zu Gesicht bekommen. Erstaunt bin ich, wie rigoros dieser Ort abgeschirmt wird. Es scheint mir unmöglich, dass eine «fremde» Person sich hier Zutritt verschaffen könnte.



Die sicherheitskontrollen sind streng. Jedes Mal, wenn wir ins Olympische Dorf zurückkehren, müssen wir lange Kontrollen über uns ergehen lassen. Allerdings scheint mir das Ganze noch nicht richtig abgestimmt und koordiniert zu sein. So werde ich einmal aufgefordert, die Jacke auszuziehen, damit ich anschliessend von oben bis unten abgetastet werden kann, das nächste Mal kann ich fast unbehelligt passieren und wenig später muss ich sogar den Inhalt meines Rucksacks auspacken, ja auch mein Necessaire wird ausgeleert und alle Gegenstände werden genaustens untersucht. Sie können sich sicher vorstellen, wie das dann aussieht, wenn wir mit der ganzen Equipe ins Olympische Dorf marschieren. Bis da alle durchsucht sind, vergehen schon einige Minuten.



Am Samstag beginnt für uns mit dem Spiel gegen die USA das Olympische Turnier und ich blicke dem Start zuversichtlich entgegen. Wohl haben wir vorgestern gegen die Schwedinnen 1:6 verloren, doch wir waren nicht so klar unterlegen wie das Resultat vermuten lässt. Dennoch haben wir zu spüren bekommen, dass Schweden ein reines Profi-Team stellt. Technisch und physisch bestanden grosse Unterschiede zu unserem Team. Dafür haben wir am Montag Italien 4:0 besiegt und bewiesen, dass wir in Turin ein gutes Turnier abliefern können.



*Prisca Mosimann (1975). Die Langenthaler Lehrerin bestreitet mit dem Schweizer Frauen-Eishockey-Team das Olympische Turnier. Die Verteidigerin des DHC Langenthal wird in den nächsten zweieinhalb Wochen regelmässig ihre Eindrücke von den Olympischen Spielen in Turin schildern.


Quelle: Bernerzeitung vom 7. Februar 2006

EISHOCKEY

Ehre bringt Quartett ins Fiebern

Erstmals in der Geschichte Olympischer Spiele ist die Schweiz mit einem Frauen-Eishockey-Team vertreten. Mit dabei sind vier Bernerinnen: Ramona Fuhrer, Prisca Mosimann, Angela Frautschi und Tina Schumacher.

Ein Berner Quartett geht in Turin auf «Punktejagd» / Keystone

Die Lysserin Ramona Fuhrer ist mit 155 Länderspielen eine der Routiniertesten – und demzufolge Kapitän der Schweizer Frauen Eishockey-Nationalequipe. Die bevorstehende Olympia-Premiere macht aber auch die im Marketingbereich tätige Postfinance-Angestellte fahrig. Sie ist zappelig wie noch nie: Am Tag, als das Team in Bern die kesse Ausrüstung «fassen» ging, «habe ich mich im Büro verwählt, eine Mail falsch adressiert und die Serviette zu Boden fallen lassen». Die Bezauberung, welche Olympische Spiele hervorruft, bringt auch Leute ins Trudeln, die sonst selbst auf eisiger Unterlage standhaft bleiben. «Seit wir uns im November 2004 in Peking für Turin qualifizierten, schwirrt der Gedanke an die Spiele permanent im Kopf rum», so die in der zwölften Nati-Saison stehende Bernerin. Sie hat sich auch schon überlegt, was sie alles mitnehmen will: Abgesehen vom Glücksschwein darf die Kamera in Turin nicht fehlen. Und was liegt sportlich drin? «Unser Ziel sind die Top 6. Mit einem Exploit, der in so einem Turnier möglich ist, können wir es auch unter die Top 4 schaffen.»

Erstaunlicher Aufstieg

Die verblüffendste Biografie weist wohl die 18-jährige Angela Frautschi vom DHC Langenthal auf. Bis vor drei Jahren wusste die Lehrtochter im Sportartikelverkauf von der Lenk «nicht einmal, dass es Eishockey für Frauen gibt». Vom 8. bis zum 14. Lebensjahr spielte die angefressene Puckjägerin mit den «Giele» des EHC Lenk-Zweisimmen. Durch ihren Bruder kam Frautschi mit Eishockey in Tuchfühlung. «Es hat mir sofort den Ärmel rein gezogen», sagt die Verteidigerin.

Während einem Jahr in der Romandie wechselte die Oberländerin zum Frauenteam in Freiburg. Von da fand sie via NLC und NLB zur NLA-Equipe Langenthals. Im Oberaargau steht sie seit heuer unter Vertrag. Allein: Geld verdienen die Eishockey- Frauen hierzulande nicht. Neid auf die männlichen Grossverdiener ist indes dünn gesät. Angela Frautschi, die zwei bis drei Mal die Woche von der Lenk nach Langenthal pendelt (ein Weg dauert über zwei Stunden), verzichtet gar auf die Spesenentschädigung. «Dafür mache ich am Sponsorenlauf nicht mit.» Sie findet es doof, in der Lenk, wo jeder jeden kennt, mit einem Zettel zu hausieren. Die ländliche Idylle zeitigt indes auch schöne Seiten: «Ein junges Mädchen», sagt Angela Frautschi, habe ihr eine Torte mit der Aufschrift «Viel Glück in Turin» und den fünf Olympischen Ringen ins Geschäft gebracht. «Das hat mich unheimlich gefreut.» Wenn es die Zeit zulässt, möchte sich die Hobby-Snowboarderin und einst lizenzierte Tennisspielerin in Turin «die Freestyle-Wettkämpfe der Snowboarder ansehen».

Mit der Kamera unterwegs

Die einem 80-Prozent-Pensum nachgehende Lehrerin Prisca Mosimann wird in Turin einen Film drehen. «Ich habe mir extra eine Videokamera angeschafft», sagt die 30-Jährige des DHC Langenthal. Auch sie gehört zu den bestandenen Grössen im Team. Den Film will sie nach den Spielen bearbeiten. Und wie wird der Titel des Streifens lauten? «Ein Traum, der wahr wurde», oder: «Die unglaubliche Geschichte». Mit Sicherheit wird die Eröffnungsfeier ein Kapitel füllen. Auf die Zeremonie freut sich Prisca Mosimann wie ihre Kolleginnen.

Mit dem eigenen Kopfkissen reist Tina Schumacher ins Piemont. «Daneben ist auch der Glücksbringer dabei», sagt die Sportartikelverkäuferin des DHC Lyss. Auf die Besonderheit von Olympischen Spielen – etwa dass doppelt so viele Journalisten wie Athleten zu erwarten sind, seien sie von Swiss Olympic und dem Verband «sehr gut vorbereitet worden». Trotzdem: Die Eindrücke dürften bombastisch sein. Auch wenn die jüngsten Erfahrungen gezeigt haben, dass die Schweizer Eishockey-Frauen mit Druck umgehen können.

Stärker im Rampenlicht

Die Qualifikation für die Olympischen Spiele kommt einem Riesenerfolg gleich. Das nationale Fraueneishockey erfährt dadurch eine noch selten erlebte Medienpräsenz. Ramona Fuhrer: «Ich finde es schön, dass wir öfter im Zentrum des Interesses stehen. Tina und ich wurden in Lyss sogar für die Wahl zur Sportlerin des Jahres vorgeschlagen.» Der Umgang mit den Medien sei «gewöhungsbedürftig», so die Teamleaderin. Nun, sollte den Schweizerinnen in Turin der ganz grosse Coup gelingen – warum auch nicht? – dürften sich die Spielerinnen ans schillernde Rampenlicht schnell gewöhnen müssen.



Hier stellen wir allgemeine Medienberichte über die Frauen-Nationalteams vor.

Haben Sie einen interessanten Bericht über die Frauen-Nationalteams gesehen, senden sie uns den Bericht oder Link per Mail an roger@rsteck.ch

Für Ihre Bemühungen danken wir Ihnen im voraus.


FRAUENHOCKEY   22.12.2005

«Wir sind für eine Überraschung gut»

 

Die Frauen-Eishockeynational-mannschaft hat sich im November 2004 zum ersten Mal für Olympische Spiele qualifiziert. Im Februar können die Schweizerinnen ihr Können in Turin auf dem Eis gegen Mannschaften wie die USA, Finnland und Deutschland unter Beweis stellen. espace.ch hat Nati-Coach René Kammerer zu seinen Gefühlen, Zielen und Problemen als Trainer befragt.
René Kammerer, Headcoach der Schweizer Frauen-Eishockeynationalmannschaft / Keystone

 

Herr Kammerer, welches war bisher Ihr schönster Moment als Trainer der Schweizer Frauen-Eishockeynati?

René Kammerer: Da muss ich nicht lange überlegen: Das war eindeutig die Olympiaqualifikation in Peking im vergangenen Jahr.

Kam diese überraschend für Sie?

Nein, überhaupt nicht. Das ganze Team war von Anfang an davon überzeugt, dass wir das schaffen können. Dass der entscheidende Treffer sechs Sekunden vor Schluss fiel, mögen einige als Glück bezeichnen. Ich persönlich glaube nicht an Glück.

Für alle im Team ist es die erste Teilnahme an olympischen Spielen – auch für Sie. Was bedeuten die Winterspiele für Sie persönlich?

Als Trainer richte ich meinen Fokus natürlich in erster Linie auf die Spiele. Ich möchte beweisen, dass wir gut Eishockey spielen können, Akzeptanz und Respekt schaffen und ein nachhaltig positives Erlebnis für die Frauen-Eishockey-Szene in der Schweiz bewirken.

Das ist eine sehr emotionslose Antwort. Wie sieht es mit Ihren Gefühlen aus?

Ich übe mich zur Zeit darin, meine Emotionen zu kontrollieren. Ich will ruhig bleiben und Gefühle, die mich an meiner Arbeit hindern, nicht aufkommen lassen. Wenn ich dann aber in Turin bin, wird es wohl schon ein überwältigendes Gefühl sein.

Das offizielle Ziel für die Frauen-Eishockeynationalmannschaft von Swiss Olympic ist der sechste Rang. Was trauen Sie Ihrem Team in Turin zu?

Der sechste Rang ist sicher ein realistisches Ziel. Als Trainer trete ich mit meiner Mannschaft jedoch bei jedem Spiel an, um es zu gewinnen. Wir werden an den olympischen Spielen ganz klar Aussenseiter sein. Aber glauben Sie mir: Dieses Team ist für eine Überraschungen gut...

Wo sehen Sie die Stärken Ihrer Mannschaft?

Die grosse Ausgeglichenheit ist sicher eine unserer Stärken. Mein Team spielt mit grosser Leidenschaft, viel Freude und Kreativität.

Gibt es Schwächen?

Natürlich nicht! (lacht) Spass bei Seite: Natürlich haben auch wir Schwächen. Da meine Spielerinnen neben dem Eishockeyspielen noch 60 bis 100 Prozent arbeiten, haben wir im physischen und spielerischen Bereich noch viel Potenzial. Wir haben zu wenig Zeit und zu wenig finanzielle Ressourcen. Das ist eine grosse Schwäche.

In der Mannschaft spielen Frauen zwischen 16 und 32 Jahren. Ist diese Durchmischung ein Vorteil für die Mannschaft?

Es ist in erster Linie eine Herausforderung. Natürlich hat eine 16-Jährige völlig andere Interessen und Erwartungen als eine 32-Jährige. Dieser Tatsache muss ich Rechnung tragen. Ich versuche, von allen das Beste mitzunehmen. Die Älteren bringen viel Erfahrung, Ruhe und Gelassenheit mit, die Jungen zeichnen sich durch Hemmungslosigkeit und Übermut aus. Das ist eine gute Mischung.

Ein paar Ihrer Spielerinnen spielen in den USA Eishockey. Bemerken Sie gegenüber den Schweizerinnen Niveau-Unterschiede?

Das ist eine schwierige Frage. Es gibt ohne Zweifel Niveau-Unterschiede, was nicht zuletzt auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen zurückzuführen ist. Lassen Sie es mich so ausdrücken: Siegeswille haben alle Schweizerinnen im Team. Und das ist es, was zählt.

Welches ist aus Ihrer Sicht der grösste Unterschied zwischen Frauen- und Männerhockey?

Dass Frauen ganz andere physiologische Voraussetzungen haben als Männer, ist eine von der Natur gegebene Tatsache. Aus diesem Grund ist das Frauenhockey weniger kraftbetont und weniger schnell. Da das Spiel aber nicht ständig wegen Bodychecks unterbrochen werden muss, ist es auch flüssiger.

Mit welchen Problemen haben Sie als Frauennati-Trainer im Alltag zu kämpfen?

Mit mehreren. Auf der einen Seite habe ich ein Zeitproblem, da die Spielerinnen alle berufstätig sind. Zudem habe ich zu wenig Spielerinnen und die Vereine, bei welchen die Frauen während der Meisterschaft spielen, haben zu wenig Geld. Täglich auseinander setzen muss ich mich auch mit Kritikern gegenüber dem Frauenhockey.

Sie haben während des Interviews bereits mehrmals den Faktor Geld angesprochen. Welche Rolle spielt er im Frauenhockey?
Eine grosse. Es ist mir klar, dass wir zuerst Leistung bringen müssen, um an mehr Geld zu kommen. Es ist allerdings auch eine Tatsache, dass man zuerst investieren muss, bevor man den Erfolg «ernten» kann. Es wäre schön, wenn ich in einem professionalisierten Umfeld arbeiten könnte.

 


 

So spielt die Frauen-Eishockeynationalmannschaft in Turin:

11. Februar 2006: USA - Schweiz
13. Februar 2006: Finnland - Schweiz
14. Februar 2006: Schweiz - Deutschland
17. Februar 2006: Halbfinals/Playoffs 5-8
20. Februar 2006: Final/Kleiner Final/Playoff 5-6, 7-8