Spiele, die Herzklopfen verursachen
Frauen
Zwei Spielerinnen des DHC Langenthal sind an den Olympischen Spielen in
Turin dabei
Vorfreude
Wenn Prisca Mosimann (rechts) und Angela Frautschi an Turin denken,
gibts bei beiden Langenthalerinnen Herzklopfen.
Oliver Menge
|
Mit der 19-jährigen Angela Frautschi
und der 31-jährigen Prisca Mosimann werden zwei Spielerinnen des
Damenhockeyclubs Langenthal an den Olympischen Spielen in Turin
teilnehmen. Die beiden bekommen nur schon beim Gedanken an die Spiele
Herzklopfen.
walter ryser
«Die Vorfreude ist riesengross. Da wartet ein Anlass auf uns,
dessen Dimensionen wir uns gar nicht vorstellen können», ist Prisca
Mosimann wenige Tage vor der Abreise nach Turin gespannt, was sie bei
den Olympischen Winterspielen in Norditalien erwarten wird. Die
31-jährige Langenthalerin gehört zum Kader des Schweizer
Frauen-Eishockey-Nationalteams, das sich erstmals für Olympische Spiele
qualifiziert hat. Und sie wird in Begleitung einer Teamkollegin nach
Turin reisen, denn mit Angela Frautschi hat eine zweite Spielerin des
DHC Langenthal den Sprung ins Nationalkader geschafft. Die 19-jährige
Verteidigerin kommt aus der Lenk und wechselte auf diese Saison hin von
Fribourg nach Langenthal. «Ich bekomme nur schon beim Gedanken an die
Spiele Herzklopfen», verrät auch sie ihre grosse Vorfreude.
Werbung für Fraueneishockey
Aber ganz unvorbereitet reisen die beiden «Langenthalerinnen»
nicht nach Turin. «Mit dem Nationalteam haben wir Mentaltrainings
absolviert, um uns optimal auf diesen Mega-Anlass vorbereiten zu
können», erwähnt Prisca Mosimann, die in Langenthal und Olten Teilpensen
als Lehrerin versieht. Eigentlich wollte Mosimann ihre
Nationalmannschafts-Karriere, die an den Olympischen Spielen mit dem
150. Länderspiel gekrönt wird, bereits letzte Saison beenden, doch als
sich die Schweizer Frauen für Turin qualifizierten, schob sie ihren
Rücktrittt aus der Nationalmannschaft noch eine Saison hinaus. Die
Chance, einmal im Leben an Olympischen Spielen teilnehmen zu können,
wollte sich die Verteidigerin des DHCL doch nicht entgehen lassen. «Und
nun freue ich mich wahnsinnig auf die Eröffnungsfeier mit den vielen
andern Sportlern», fiebert sie bereits dem ersten Olympischen Highlight
entgegen.
Danach gilt es auch für die beiden DHCL-Frauen Ernst, die mit der
Schweiz an diesem Turnier unter die besten sechs Nationen vorstossen
wollen. Dafür müssen sie in ihrer Gruppe mit den USA, Finnland und
Deutschland vorab die Partie gegen Nachbar Deutschland gewinnen. «Die
beiden andern Teams liegen praktisch ausserhalb unserer Reichweite»,
macht sich Prisca Mosimann keine Illusionen. Für Angela Frautschi stehen
in Turin aber nicht bloss die Resultate im Vordergrund. «Hier erhalten
wir eine grosse Chance, das Fraueneishockey einmal in den Vordergrund zu
rücken und Werbung für diesen Sport zu betreiben.»
Der Sportartikel-Verkäufer-Lehrling hofft, dass die Bilder vom
Fraueneishockey aus Turin vielleicht einige junge Mädchen anspricht und
dem einen oder andern Damenhockeyclub einige neue Mitglieder beschert.
«Wenn es uns gelingt, für eine Überraschung zu sorgen, dann würde die
Aufmerksamkeit auf uns gerichtet sein und das würde uns zusätzliche
Popularität verschaffen», hofft Prisca Mosimann, dass es den Schweizer
Eishockey-Frauen vielleicht doch gelingt, am Olympischen Turnier über
sich hinauszuwachsen. Sollte dies nicht der Fall sein, würde immerhin
noch etwas Zeit übrig bleiben, um andere Wettbewerbe zu besuchen. «Ja,
ich bin auch hier, um die Olympischen Spiele zu geniessen. Ich finde es
einfach toll, dass ich das überhaupt erleben darf und wenn ich die
Gelegenheit habe, werde ich mir einige Snowboard-Wettbewerbe anschauen»,
erwähnt die begeisterte Snowboardfahrerin Prisca Mosimann. |