Ein toller Sieg und ein böser Ausrutscher
Zwei wichtige Punkte für den DHC Lyss: Gegen Langenthal
setzten sich die Lysserinnen 5:3 durch, tags darauf setzte es bei Meister Zug
eine 2:9-Packung ab.
pmw. Nach einer Durststrecke von vier Spielen ohne Sieg kehrte der DHC Lyss am
Samstag gegen den Kantonsrivalen Langenthal auf die Siegerstrasse zurück und
eroberte wichtige Punkte im Kampf um die Play-off-Qualifikation. Zu Beginn sah
es jedoch gar nicht nach einem Sieg aus, denn die Seeländerinnen begingen zwei
folgenschwere Fehler in der Abwehr, als die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone
gebracht wurde. Ein Zwei-Tore-Rückstand nach zwölf Minuten war die Folge, doch
kam Lyss noch vor der ersten Pause durch die momentan beste Skorerin Larissa
Tschantré auf ein Tor heran.
Die Standpauke der beiden Interimscoaches Hans Feuz und Sari Krooks (Headcoach
Jürg Schilling war aus geschäftlichen Gründen abwesend) schien Früchte zu
tragen, denn Lyss erhöhte den Druck und lag bis zur zweiten Pause durch Tore
von Helga Schneiter und Loïca Albertano mit 3:2 vorne. Aus den Fehlern des
letztjährigen Spiels, in dem man im letzten Drittel noch einen 6:3-Vorsprung
aus der Hand gab, wurde gelernt und man war auf Lysser Seite gewarnt, so dass
ein solcher Lapsus nicht mehr passieren sollte.
Gleich in der Startminute erhöhte Sarah Clark auf 4:2, was zur Beruhigung
beitrug. Die Lysserinnen spielten konzentrierter und kontrollierten das Spiel
über weite Strecken. Auch der zwischenzeitliche Anschlusstreffer Langenthals
brachte sie nicht mehr aus dem Konzept. Tina Schumacher setzte mit dem fünften
Lysser Tor den Schluss-punkt zum 5:3-Sieg.
«Wir waren zu Beginn etwas nervös und und mussten diese Nervosität zuerst
ablegen», meinte Sari Krooks nach dem Spiel. «Dies gelang uns und wir kamen
immer besser ins Spiel, so dass wir am Ende sicher verdient gewonnen haben.»
Zug eine Nummer zu gross
Ein starkes erstes Drittel der Seeländerinnen reichte am Sonntag in einem
vorgezogenen Spiel gegen Meister Zug nicht aus, um zu punkten. Ein Blackout
während knapp vier Minuten war für eine klare 2:9-Niederlage verantwortlich.
Eine Niederlage, die es so schnell wie möglich zu vergessen gilt.
Das hohe Resultat täuscht etwas über die gezeigte Leistung hinweg, denn die
Seeländerinnen zeigten im ersten Drittel sehr gutes Eishockey und gingen sogar
in Führung. Das Blatt wendete sich nach der ersten Lysser Strafe, als die
Innerschweizerinnen noch vor der ersten Pause ausglichen. Zuvor hatte Lyss
einige erstklassige Chancen und gar eine doppelte Überzahl, die keine Früchte
trug.
Im zweiten Abschnitt ging Zug nach zwei Minuten erstmals in Führung, ehe der
grosse Einbruch auf Lysser Seite kam. Zwischen der 32. und 36. Minute verloren
die Seeländerinnen den Faden und kassierten in dieser Phase vier Gegentore. Es
kann nicht einmal gesagt werden, dass Lyss grobe Fehler beging. Es war
vielmehr Zug, das meisterlich aufspielte und seine Möglichkeiten eiskalt
ausnützte.
Schnelles, unkompliziertes Kombinationsspiel und hohes Tempo sorgten für
grosse Verwirrung vor dem Lysser Tor. Wenn man das Kader des Meisters
betrachtet, dann trifft man auf acht bis zehn Spielerinnen mit hervorragenden
Skorerqualitäten. Eigentlich unbegreiflich, wie dieses Team vor Wochenfrist
gegen Schlusslicht Basel hat verlieren können. Das Zwischenresultat von 6:1
nach der zweiten Pause spricht Bände. Den Lysserinnen ist gutzuschreiben, dass
sie nie aufgaben und, wenn auch verbittert, weiterkämpften. Dennoch knickte
dieses Resultat ihre Moral. Am Schluss gab es eine diskussionslose
2:9-Klatsche, die jedoch um das eine oder andere Tor zu hoch ausfiel.
Lyss - Langenthal 5:3 (1:2, 2:0, 2:1)
Seelandhalle. - 120 Zuschauer. - SR Schneider/ Binggeli.
Tore: 6. Weber (Hausammann) 0:1. 12. Frautschi 0:2. 16. Tschantré (Clark) 1:2.
22. Schneiter (Lutz) 2:2. 38. Albertano (Gämperle) 3:2. 41. Clark (Weiland,
Ausschlüsse Lutz, Weber) 4:2. 49. McDonald (Ausschluss Schneiter) 4:3. 54.
Schumacher (Schneiter) 5:3.
Strafen: Lyss 5-mal 2 Minuten, Langenthal 7-mal 2 Minuten.
Lyss: Karrer; Fuhrer, Vaucher; Gämperle, Schneiter; Weiland; Clark,
Tschantré, Clark; Wyss, Schumacher, Lutz; Gyseler, Siegenthaler, Albertano;
Schwarz.
Langenthal: Slongo; S. Buri, Hausammann; Käser, Frautschi; Mosimann,
Patry; N. Zimmermann; McDonald, Ortenzio, Barmettler; J. Zimmermann, Weber,
Zaugg; Brunner, Buser.
Bemerkungen: Lyss ohne Krooks (verletzt),und
Steck (noch nicht spielberechtigt). Langenthal ohne M. Buri (verletzt).
Zug - Lyss 9:2 (1:1, 5:0, 3:1)
Rigihalle Küssnacht. - 50 Zuschauer. - SR Schlumpf/Freiholz.
Tore: 16. Weiland (Tschantré, Ausschluss Leuenberger) 0:1. 19. Diaz (Favarin,
Ausschluss Lutz) 1:1. 22. Stefanie Marty (Julia Marty) 2:1. 32. Leuenberger (Bruggmann)
3:1. 33. Jeanette Marty (Diaz) 4:1. 34. Stefanie Marty (Bruggmann) 5:1. 36.
Patscheider (Roy) 6:1. 41. Diaz (Jeanette Marty) 7:1. 49. Jeanette Marty 8:1.
58. Julia Marty 9:1. 60. Weiland 9:2.
Strafen: Zug 6-mal 2 Minuten, Lyss 3-mal 2 Minuten.
Zug: von Allmen (ab 50. Nussbaumer); Favarin, Leuenberger; Julia Marty,
Lanz; Marin, Patscheider; Bruggmann, Hürlimann, Diaz; Stefanie Marty, Jeanette
Marty, Roy; Muharuma, Steinmann, Worni.
Lyss: Karrer; Fuhrer, Vaucher; Schneiter, Gämperle; Tschantré, Clark,
Weiland; Wyss, Schumacher, Lutz; Albertano, Gyseler, Siegenthaler; Krebs.
Bemerkungen: Lyss ohne Krooks (verletzt), Schwarz (Junioren), Noel
(abwesend)
und Steck (noch nicht spielberechtigt).
Der Anfang vom Ende - Stefanie
Marty erzielt das 2:1 für Zug.
(Bild:P.Marolf)
DHC Lyss erstmals mit drei Teams
Als erster Klub überhaupt ist der DHC Lyss in dieser Saison mit je einem Team
in der NLA, NLB und NLC angetreten. Für die Spielerinnen hat das den Vorteil,
dass sie sich in den unteren Ligen auf höhere Aufgaben vorbereiten können.
Allerdings ist es nicht einfach, genügend Spielerinnen für drei Teams zu
finden. Auf der Homepage des Klubs werden Frauen jeden Alters, die gerne
Eishockey spielen würden, eingeladen, sich zu melden. (bt)