von 09.12.2005   www.bielertagblatt.ch

Zuversichtlich und selbstkritisch

Am Samstag kämpft der DHC Lyss im Heimspiel gegen Illnau-Effretikon (20 Uhr) um den Einzug in die NLA-Play-offs.

Trainer Jürg Schilling erklärt, warum sein Team den nötigen Punkt holen wird.


 

Interview: Beat Freihofer
 
In der 14. Runde vom Samstag entscheidet sich, ob sich Ihre Mannschaft für die Play-offs qualifiziert. Sind die Spielerinnen bereit?
 
Jürg Schilling: Ich denke schon. Am letzten Wochenende hatten wir spielfrei, so dass wir jetzt ausgeruht sind. Wir können mit der bestmöglichen Aufstellung spielen und haben keine Verletzten. Auch nach den beiden Abgängen von Helga Schneiter zu Oberthurgau und Monika Siegenthaler zu Langenthal ist unser Kader immer noch gross.

 
Hat die Mannschaft Ihre Erwartungen bislang erfüllt?
 
Im Grossen und Ganzen schon. Wir spielten unseren Möglichkeiten entsprechend, aber hatten auch einige unnötige Punktverluste. Doch wäre es falsch, nur der Mannschaft die Schuld daran zu geben. Einige Punkte haben wir auch verloren, weil ich zu spät reagiert habe. Das nehme ich auf meine Kappe.

 
Hohe Siege stehen hohen Niederlagen gegenüber. Haben Sie das so erwartet?
 
So klar nicht. Wir hatten Hochs und Tiefs. An einem Wochenende haben wir Basel und Reinach, schwächere Mannschaften, 8:1 und 7:1 geschlagen, am darauf-folgenden Samstag verloren wir gegen Lugano 1:11. Das war ein Totalausfall, wobei ich sagen muss, dass die Spielerinnen am nächsten Tag gegen Oberthurgau (2:3 - die Red.) eine super Reak-tion gezeigt haben. Dort waren wir nahe an einem Punktgewinn.
 
 
Nach der Saisonvorbereitung haben Sie die jungen Spielerinnen gelobt. Zu Recht?
 
Mein Eindruck hat sich bestätigt. Mit den beiden Amerikanerinnen (Kerry Weiland und Sarah Clark - die Red.) und Larissa Tschantré haben wir einen Powerblock, daneben sind die Jungen nicht gross abgefallen. Manchmal habe ich die Aufstellung ein bisschen umgestellt. So hat es immer wieder eine andere Spielerin getroffen, die hat zuschauen müssen. Je nachdem auch, wie gut ihre Trainingsleistungen waren.
 
 
Oft hatten Sie an Wochenenden zwei Spiele innert weniger als 24 Stunden. Eine gute Erfahrung?
 
Das ging schon an die Substanz. In der Olympiasaison ist das eben so, da können wir nichts machen. Aber wenn man am Sonntagabend um

20 Uhr in Lugano spielt, dann ist das sicher nicht ideal. Das wird dann mit der Rückkehr für alle enorm spät.

 

Angenommen, Ihr Team schafft die Play-off-Qualifikation. Was liegt danach drin?
 
Wenn wir es schaffen, woran ich nicht zweifle, auch wenn wir Illnau-Effretikon nicht unterschätzen dürfen, dann ist alles möglich. Das hat sich an den Finalturnieren in den letzten Jahren immer wieder gezeigt. Wir wären aber schon der Aussenseiter. Meister Zug ist für mich der Favorit und Oberthurgau und Lugano sind auch nicht viel schlechter.