Als erstes Walliser Team überhaupt in der Geschichte des Schweizer
Frauen-Eishockeys spielen die EHC Visp Damen in der kommenden Saison in
der Leistungsklasse A, der landesweit höchsten Spielkategorie.
Roman Kolb als neuer Trainer
Im Vergleich zum erfolgreichen Aufstiegsteam der vergangenen
Saison gab es während den Sommermonaten nur geringfügige Änderungen im
Kader. Magali Anex (Villars, LKC), Jessica Pysarevitch, Sibylle Kypta
und Christa Wenger (alle Rücktritt) verliessen den Club. Neu im Team
stehen Sabrina Patscheider (zuletzt Zug), Maria Gajdosova (Slovan
Bratislava, Slowakei), Katerina Flachsova (Kladno, Tschechien) und die
Kanadierin Jenna Cowan (University of Maine, USA). Somit wurde das
erlaubte Kontingent von vier Ausländerinnen beinahe komplett
ausgeschöpft. «Die neuen Spielerinnen haben sich in der Vorbereitung
bereits gut ins Team integriert und haben sich auch als die erhofften
Verstärkungen erwiesen», erklärt Olivier Albert. Der 36-Jährige wird
auch in der kommenden Saison als Assistenztrainer fungieren. Neuer
Headcoach ist der ehemalige Nationalliga-Spieler und langjährige
Nachwuchstrainer Roman Kolb: «Ich bin erstmals im Frauen-Eishockey als
Trainer tätig. Es ist für mich deshalb eine neue Herausforderung mit
vielen Unbekannten.»
«Wir sind auf dem richtigen Weg»
Nach dem kurzfristigen Mannschaftsrückzug von Mitaufsteiger
Biel startet die Meisterschaft der Leistungsklasse A am kommenden
Samstag mit sieben Teams. Als Favoriten gelten dabei nebst Meister
Langenthal auch Lugano und die ZSC Lions. Das Visper Team hingegen wird
sich in seiner Premieren-Saison eher gegen hinten orientieren müssen.
«Der Niveauunterschied zwischen LKB und LKA ist relativ gross», ist sich
Roman Kolb bewusst. So verloren die Oberwalliserinnen in der
Vorbereitung nacheinander gegen Bomo-Thun (0:3), Langenthal (0:6) und
die ZSC Lions (4:5). Lediglich gegen die LKB-Teams von Wallisellen (3:2)
und Neuenburg (4:1) schauten bei einem Vorbereitungsturnier Siege
heraus. «Es wäre auch nicht normal, wenn wir als Aufsteiger direkt die
Liga dominieren würden», erklärt Kolb lachend. «Aber die Mannschaft
macht stetig Fortschritte. Wir sind auf dem richtigen Weg», gibt sich
der Trainer überzeugt.
Start im Berner Oberland
Bereits im ersten Spiel am kommenden Samstag steht beim
Auswärtsspiel in Thun eine erste Bewährungsprobe für die Visper
Eishockeyanerinnen auf dem Programm. Die Berner Oberländerinnen
beendeten die vergangene Saison als Schlusslicht der LKA und dürften ein
wichtiger Gegner im Kampf um den Ligaerhalt sein. Tags darauf empfängt
Visp den Küssnachter SC zum ersten Heimspiel der Saison.
Geduld ist gefragt - nachgefragt bei Flavian Wyer, Stürmer beim
EHC Visp.
Visp - In einem Vorbereitungsspiel gegen den HC
Siders-Anniviers verletzte sich der junge Visper Stürmer Flavian Wyer am
linken Knie, ein Teilabriss des linken Innenbandes und eine
Knochenquetschung waren die Folge.
Flavian Wyer, wie verläuft die Rehabilitation nach Ihrer
Knieverletzung?
Momentan bin ich drei bis vier Mal pro Woche in der Therapie.
Daneben arbeite ich täglich an meiner Fitness. Momentan bin ich mit den
Fortschritten zufrieden, aber ich muss noch ein wenig Geduld haben.
Wann ist die Rückkehr aufs Eis geplant?
Ich hoffe, dass ich Anfang oder Mitte Oktober erstmals wieder aufs
Eis kann. Aber ich darf nichts überstürzen, damit der Heilungsverlauf
nicht gefährdet wird.
Was sagen Sie zu den bisherigen Leistungen Ihrer Mannschaft?
Wenn wir unser volles Leistungspotenzial ausschöpfen, gehören wir
zu den besten Teams der Liga. Das ist bisher noch nicht der Fall, aber
wir werden uns ganz sicher noch steigern.
Am nächsten Dienstag steht das erste Derby gegen Siders-Anniviers
auf dem Programm. Was erwarten Sie für dieses Spiel?
Ich erwarte ein hochklassiges Spiel, auch vom Tempo her. Die
Mittelwalliser sind derzeit in einem Hoch, vor allem die erste Linie ist
in Topform. Trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass wir diese Partie
für uns entscheiden werden.