HöHENFLUG Ob es für die Frauen des DHC Langenthal auch in den Playoffs etwas zu feiern gibt, wird sich zeigen. MARCEL BIERI
Der DHC Langenthal befindet sich in
einer erfolgreichen Saison und hat sich für die Playoffs qualifiziert. Doch auch
die Ober- aargauerinnen haben mit Problemen zu kämpfen.
PASCAL KAMBER
Der vergangene
Sonntag war ein erfolgreicher für die Frauen der ersten Mannschaft des DHC
Langenthal. Das Team von Trainer Hans Brechbühler gewann seine letzte
Zwischenrunden-Partie gegen Bomo mit 4:2 und hat die Qualifikation für die
Playoffs geschafft. Trotz dieses positiven Abschneidens fanden nur wenige
Zuschauer den Weg in die Eishalle beim Nationalen Sportzenturm in Huttwil. Und
hier liegt vielleicht auch der mögliche Grund für die tiefe Publikumszahl, ein
aktuelles Problem des Vereins. Da das eigentliche Heimstadion Schoren in
Langenthal öfters durch das NLB-Team der Männer besetzt ist, müssen die
Langenthalerinnen mehrere Male während der Saison im «Exil» in Sursee oder eben
in Huttwil ihre Heimspiele austragen. «Es ist schon ein Problem. Ich verstehe
aber auch, dass das NLB-Team Vorrang hat, denn es lockt bedeutend mehr Zuschauer
an und ist somit finanziell verlockender als wir», sagt Hans-Ulrich Jau,
Präsident des DHC Langenthal. Er leitet die Geschicke des schweizweit einzigen
Fraueneishockeyvereins, welcher drei Mannschaften besitzt.
DHC folgt seinem Leitbild
Jau hat zudem
einen weiteren Grund für die leeren Stadien ausfindig gemacht. «Viele Leute
wissen nicht, dass es uns gibt», erzählt er und sagt weiter: «In der
Vergangenheit haben wir zwar versucht, mit Plakatwerbung sowie Spiel- und
Zeitungsberichten auf uns aufmerksam zu machen. Es fruchtete leider nicht und
wir liessen es sein.»
Angesichts der fehlenden Zuschauer stellt sich natürlich die Frage, ob sich die
aufwändige Organisation finanziell überhaupt lohnt. «Auszahlen wird sich das
Ganze nie», ist Jau überzeugt. «Aber wir streben das an, was wir wollen, und es
entspricht dadurch unserem Leitbild.» Das erwähnte Leitbild beinhaltet den
Grundsatz, dass jede Frau, welche die Leistung erbringt, auch spielen kann.
Deshalb entstanden auch die drei Mannschaften.
«Wir geben nicht auf»
Wie bei
vielen anderen Vereinen hat auch der DHC Langenthal mit der Nachwuchsförderung
zu kämpfen. «Die vorhandenen jungen Mädchen spielen bei den männlichen
Juniorenteams und stossen erst dann zu uns, wenn sie gemäss Reglement nicht mehr
bei diesen eingesetzt werden dürfen», erklärt der in Heimenhausen wohnhafte Jau.
In Zukunft möchte der DHC-Präsident den Missstand gerne ändern. «Bei den
Junioren können die Mädchen einige Sachen wie etwa die Schlittschuhtechnik
einfach besser erlernen als bei uns. Aber wir geben nicht auf», sagt Jau.
Auf der Nachwuchssuche bietet der anstehende Nyffeler-Cup vom 22./23. März 2008
für die Verantwortlichen des DHC Langenthal eine geeignete Plattform, um junge,
unlizenzierte Spielerinnen zu rekrutieren und ihnen das Eishockey schmackhaft zu
machen.
Saisonziel wurde erreicht
Dass sich der
Oberaargauer Verein inmitten der Männerdomäne Eishockey befindet, stört Jau
nicht. «Wir sind schon vielfach belächelt worden. Der DHC ist mittlerweile gross
genug, dadurch können wir solches locker wegstecken», gibt sich der Präsident
selbstsicher.
Ein Meistertitel könnte dem Oberaargauer Klub dabei etwas Respekt verschaffen.
Auf dem Weg dahin trifft die erste Mannschaft im Playoff-Halbfinal auf die
Frauen vom KSC Küssnacht am Rigi. «Das Saisonziel wurde mit der
Playoff-Qualifikation bereits erreicht. Die kommenden Spiele sind ein Supplement
für uns», sagt Jau. In der «Best-of-three-Serie» treten die Langenthalerinnen
zuerst auswärts an, bevor am 1. März das Heimspiel auf dem Programm steht.